11. Mai 2015

NVA-Offiziere gegen die aktuelle NATO-Kriegspolitik


In einem eindringlichen Appell haben ehemalige 
NVA-Militärs sich gegen die aktuelle Anti-Russland-
Politik seitens EU- und NATO gewandt. 
Willy Wimmer bemerkt dazu:  
“Das hat es in der deutschen Geschichte noch nicht 
gegeben, dass sich eine ehemalige Armee über ihre 
führenden Repräsentanten öffentlich für den Frieden 
einsetzt.” Es folgt zuerst der komplette Text des Appells,
im Anschluss daran eine Stellungnahme von Willy Wimmer: 

Soldaten für den Frieden 

Als Militärs, die in der DDR in verantwortlichen Funktionen 
tätig waren, wenden wir uns in großer Sorge um die Erhaltung 
des Friedens und den Fortbestand der Zivilisation in Europa an 
die deutsche Öffentlichkeit.

In den Jahren des Kalten Krieges, in denen wir eine lange 
Periode der Militarisierung und Konfrontation unter der 
Schwelle eines offenen Konflikts erlebten, haben wir 
unser militärisches Wissen und Können für die Erhaltung 
des Friedens und den Schutz der Deutschen Demokratischen 
Republik eingesetzt. 
Die Nationale Volksarmee war keinen einzigen Tag an 
kriegerischen Auseinandersetzungen beteiligt, und sie 
hat bei den Ereignissen 1989/90 maßgeblich dafür gesorgt, 
dass keine Waffen zum Einsatz kamen. Frieden war immer 
die wichtigste Maxime unseres Handelns. Deshalb sind wir 
entschieden dagegen, dass der militärische Faktor erneut 
zum bestimmenden Instrument der Politik wird. 

Es ist eine gesicherte Erfahrung, dass 
die brennenden Fragen unserer Zeit mit 
militärischen Mitteln nicht zu lösen sind.

Es sei hier daran erinnert, dass die Sowjetarmee im II. Weltkrieg 
die Hauptlast bei der Niederschlagung des Faschismus getragen 
hat. Allein 27 Millionen Bürger der Sowjetunion gaben ihr Leben 
für diesen historischen Sieg. Ihnen, wie auch den Alliierten, 
gilt am 70. Jahrestag der Befreiung unser Dank.
Jetzt konstatieren wir, dass der Krieg wieder zum ständigen 
Begleiter der Menschheit geworden ist. Die von den USA und
ihren Verbündeten betriebene Neuordnung der Welt hat in den
letzten Jahren zu Kriegen in Jugoslawien und Afghanistan, im 
Irak, Jemen und Sudan, in Libyen und Somalia geführt. 
Fast zwei Millionen Menschen wurden Opfer dieser Kriege, 
und Millionen sind auf der Flucht.

Nun hat das Kriegsgeschehen wiederum Europa erreicht. 
Offensichtlich zielt die Strategie der USA darauf ab, Russland 
als Konkurrenten auszuschalten und die Europäische Union zu 
schwächen. In den letzten Jahren ist die NATO immer näher 
an die Grenzen Russlands herangerückt. Mit dem Versuch, 
die Ukraine in die EU und in die NATO aufzunehmen, sollte 
der Cordon sanitaire von den baltischen Staaten bis zum 
Schwarzen Meer geschlossen werden, um Russland vom 
restlichen Europa zu isolieren. Nach amerikanischem Kalkül 
wäre dann auch eine deutsch-russische Verbindung erschwert 
oder verhindert.

Um die Öffentlichkeit in diesem Sinne zu beeinflussen, 
findet eine beispiellose Medienkampagne statt, in der 
unverbesserliche Politiker und korrumpierte Journalisten 
die Kriegstrommeln rühren. In dieser aufgeheizten Atmosphäre 
sollte die Bundesrepublik Deutschland eine den Frieden fördernde 
Rolle spielen. Das gebieten sowohl ihre geopolitische Lage als 
auch die geschichtlichen Erfahrungen Deutschlands und die 
objektiven Interessen seiner Menschen. Dem widersprechen 
die Forderungen des Bundespräsidenten nach mehr militärischer 
Verantwortung und die in den Medien geschürte Kriegshysterie 
und Russenphobie.

Die forcierte Militarisierung Osteuropas 
ist kein Spiel mit dem Feuer – es ist ein 
Spiel mit dem Krieg!

Im Wissen um die zerstörerischen Kräfte moderner Kriege 
und in Wahrnehmung unserer Verantwortung als Staatsbürger 
sagen wir in aller Deutlichkeit: Hier beginnt bereits ein 
Verbrechen an der Menschheit.
Sind die vielen Toten des II. Weltkrieges, die riesigen 
Zerstörungen in ganz Europa, die Flüchtlingsströme und 
das unendliche Leid der Menschen schon wieder vergessen? 
Haben die jüngsten Kriege der USA und der NATO nicht 
bereits genug Elend gebracht und viele Menschenleben 
gefordert?

Begreift man nicht, was eine militärische Auseinandersetzung 
auf dem dichtbesiedelten europäischen Kontinent bedeuten 
würde? Hunderte Kampfflugzeuge und bewaffnete Drohnen, 
bestückt mit Bomben und Raketen, Tausende Panzer und 
gepanzerte Fahrzeuge, Artilleriesysteme kämen zum Einsatz. 
In der Nord- und Ostsee, im Schwarzen Meer träfen modernste 
Kampfschiffe aufeinander und im Hintergrund ständen die 
Atomwaffen in Bereitschaft. Die Grenzen zwischen Front und 
Hinterland würden sich verwischen. Millionen Mütter und Kinder 
würden um ihre Männer, um ihre Väter und Brüder weinen. 
Millionen Opfer wären die Folge. Aus Europa würde eine 
Wüstenlandschaft werden.
Darf es soweit kommen? Nein und nochmals Nein! 

Deshalb wenden wir uns an die deutsche Öffentlichkeit:
Ein solches Szenario muss verhindert werden.

-Wir brauchen keine Kriegsrhetorik, sondern Friedenspolitik.
-Wir brauchen keine Auslandseinsätze der Bundeswehr 
und auch keine Armee der Europäischen Union.
-Wir brauchen nicht mehr Mittel für militärische Zwecke, 
sondern mehr Mittel für humanitäre und soziale Erfordernisse.
-Wir brauchen keine Kriegshetze gegen Russland, sondern 
mehr gegenseitiges Verständnis und ein friedliches Neben- 
und Miteinander.
-Wir brauchen keine militärische Abhängigkeit von den USA, 
sondern die Eigenverantwortung für den Frieden. Statt einer 
„Schnellen Eingreiftruppe der NATO“ an den Ostgrenzen 
brauchen wir mehr Tourismus, Jugendaustausch und 
Friedenstreffen mit unseren östlichen Nachbarn.
-Wir brauchen ein friedliches Deutschland in einem 
friedlichen Europa.

Mögen sich unsere Kinder, Enkel und Urenkel in 
diesem Sinne an unsere Generation erinnern.
Weil wir sehr gut wissen, was Krieg bedeutet, 
erheben wir unsere Stimme gegen den Krieg, 
für den Frieden.

Armeegeneral a.D. Heinz Keßler
Admiral a.D. Theodor Hoffmann


Die Generaloberste a.D. Horst Stechbarth; 
Fritz Streletz; Fritz Peter
Die Generalleutnante a.D. Klaus Baarß; Ulrich Bethmann; 
Max Butzlaff; Manfred Gehmert; Manfred Grätz; Wolfgang Kaiser; 
Gerhard Kunze; Gerhard Link; Wolfgang Neidhardt; Walter Paduch; 
Werner Rothe; Artur Seefeldt; Horst Skerra; Wolfgang Steger; 
Horst Sylla; Ehrenfried Ullmann; Alfred Vogel; Manfred Volland; 
Horst Zander, Vizeadmiral a.D. Hans Hofmann
Die Generalmajore a.D. Olivier Anders; Heinz Bilan; 
Bernhard Beyer; Günter Brodowsky; Kurt Brunner; 
Heinz Calvelage; Sebald Daum; Willi Dörnbrack; 
Alfred Dziewulski; Johannes Fritzsche; Egon Gleau; 
Otto Gereit; Roland Großer; Peter Herrich; Karl-Heinz Hess; 
Günter Hiemann; Lothar Hübner; Siegmund Jähn; Günter Jahr; 
Manfred Jonischkies; Günter Kaekow; Johannes Kaden; 
Helmut Klabunde; Klaus Klenner; Raimund Kokott; Kurt Kronig; 
Bernd Leistner; Hans Leopold; Klaus Listemann; Heinz Lipski; 
Hans Georg Löffler; Rudi Mädler; Manfred Merkel; Günter Möckel; 
Dieter Nagler; Johannes Oreschko; Rolf Pitschel; 
Hans Christian Reiche; Fritz Rothe; Günter Sarge; 
Dieter Schmidt; Horst Schmieder; Gerhard Schönherr; 
Gerhard Seifert; Kurt Sommer; Erich Stach; Manfred Thieme; 
Wolfgang Thonke; Henry Thunemann; Walter Tzschoppe; 
Günter Voigt; Gerd Weber; Dieter Wendt; Klaus Wiegand; 
Heinrich Winkler; Heinz-Günther Wittek; Erich Wöllner; 
Werner Zaroba; Manfred Zeh; Alois Zieris
Die Konteradmirale a.D. Herbert Bernig; Eberhard Grießbach; 
Hans Heß; Werner Henniger; Klaus Kahnt; Werner Kotte; 
Helmut Milzow; Gerhard Müller; Joachim Münch

Namen einer großen Anzahl von Obersten und Kapitänen 
zur See a.D. Volker Bednara; Frithjof Banisch; Bernd Biedermann; 
Karl Dlugosch; Thomas Förster; Günter Gnauck; Günter Leo; 
Friedemann Munkelt; Werner Murzynowski; Gerhard Matthes; 
Lothar Matthäus; Friedrich Peters; Helmut Schmidt; 
Fritz Schneider; Heinz Schubert, Helmar Tietze; 
Wilfried Wernecke; Rolf Zander; OSL a.D. Günter Ganßauge 

Weitere Angehörige der NVA aus den Reihen der Offiziere, 
Fähnriche, Unteroffiziere und Soldaten bekunden ihre 
Zustimmung.

Stellungnahme von Willy Wimmer:

Es ist in der deutschen und europäischen Militärgeschichte 
ein einmaliger und hoch zu schätzender Vorgang gewesen, 
in welch konstruktiver Weise die bewaffneten Streitkräfte 
der Deutschen Demokratischen Republik in der Nationalen 
Volksarmee den Prozess in Europa, der zur friedlichen 
Wiedervereinigung Deutschlands geführt hat, angestoßen, 
begleitet und erfolgreich zu Ende geführt haben. 

In der geschichtlichen Stunde für die deutsche Nation und 
nach den bitteren Jahren der teilungsbedingten Probleme 
wussten die bestimmenden Kräfte in diesen deutschen 
Streitkräften um ihre historische Verantwortung. Dieser 
Verantwortung sind sie in überzeugender und historisch 
einmaliger Weise gerecht geworden. Dafür gebührt den 
Angehörigen der Nationalen Volksarmee der Dank aller 
Deutschen, unbeschadet der Ereignisse, die nach der 
bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht am 8./9. 
Mai 1945 das Leben in einem geteilten Land bestimmt haben.

Die Angehörigen der Nationalen Volksarmee gehörten als 
Speerspitze der Streitkräfte des Warschauer Paktes zu denen, 
die die Folgen einer militärischen Auseinandersetzung in Europa 
und damit in Deutschland beurteilen können. Es zeichnet die 
Verfasser dieses Aufrufs aus, dabei die historische Entwicklung 
und die daraus resultierende Verpflichtung deutlich in ihrem 
Aufruf anzusprechen. Wenn sie dabei auch die Menschen in der 
Russischen Föderation ansprechen, dann geschieht das in 
Übereinstimmung mit dem Denken und den Wünschen ihrer 
Landsleute in allen Teilen des wiedervereinigten Deutschland.

Das bis heute fortdauernde Elend in Europa, 
das durch zwei Weltkriege hervorgerufen worden 
ist, verpflichtet alle Völker und Staaten zu guter 
Nachbarschaft und friedlichem Handel.

Willy Wimmer
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Quelle: https://www.compact-online.de/ex-
nva-soldaten-gegen-aktuelle-nato-kriegspolitik/


30 Wege zur Selbstermächtigung – JJK:
http://lichtweltverlag.blogspot.co.at/2015/04/30-wege-zur-selbstermachtigung-jjk.html

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