5. September 2013

STRONACH, NATO & DIE TODESSTRAFE, JJK


„Nato steht für Freiheit und Demokratie.“
(Frank Stronach, 3.9.2013, orf)
Todesstrafe für Berufskiller.“
(Frank Stronach, 5.9.2013, Vorarlberger Nachrichten) 

Frank Stronach’s, auch für mich immer wieder sympathische und
systemkritischen Weise, die Dinge beim Namen zu nennen,
gewinnt unter diesen zwei Aussagen eine neue Dimension.  

Wenn man weder versteht, was die NATO tatsächlich ist,
nämlich ein US-Bündnispartner und globales Werkzeug um Kriege
zu schüren und Angriffskriege (laut UN-Charta ein Kriegsverbrechen!)
zu führen (Jugoslawien, Afghanistan, Libyen), dann gehört man nicht
dahin wo Stronach hin möchte – in die Politik, die er verändern möchte!
 
Wenn man meint, man solle Gleiches mit Gleichem vergelten,
dann kann man zwar vom ändern des Systems sprechen, jedoch
man wird dazu nur wenig beitragen können. Denn das „System“
ist auf Gewalt aufgebaut, und der Mörder des Mörders ist kaum
besser, als der Mörder selbst. Vielleicht ist es die nordamerikanische
Prägung der Stronach unterliegt, denn auch ein anderer Österreicher
war beim Ermorden von „Verbrechern“ wenig zimperlich.
Als Gouvernator (2003-2011) von Kalifornien, ließ Arnold Schwarzenegger
Menschen hinrichten und wies jedes Gnadengesuch ab.
 
Dieser Weg ist verkehrt und falsch und ich nehme somit jede
Sympathie, die ich zum Auftritt Stronach’s bisher empfand und in
meinen Kommentaren zum Ausdruck brachte, zurück.

Stronach ist, was er ist, ein Kind seiner Zeit,
das die Kindheit noch nicht aufgearbeitet hat.
Und er ist einer, der dem System dient, auch wenn er es
zu bekämpfen scheint und durchaus glaubwürdig zu überwinden
trachtet.

Während in sämtlichen US-Bundestaaten die Todesstrafe abgeschafft wird,
blickt Stronach mit der erneuten Einführung derselben in die Zukunft. Rückwärtsgewandter kann Politik nicht sein, vorne ist woanders!
Vom Team-Stronach selbst kommen die antrainierten Wortspenden,
indem die Landesspitzen sagen, es wäre die „persönliche Meinung“ ihres
Parteigründers. Somit ist auch diese neue Partei im System angekommen,
denn diese Argumentationslinie wurde bisher vor allem von der FPÖ,
so einem Vertreter rechtsradikales Gedankengut angelastet wurde,
verfolgt. „Mein Name ist Hase ich weiß von nichts“, nun auch beim
Team-Stronach. Politsprech der alten Sorte, für eine neue Partei - ein No-Go.

Fazit: Auge und Auge und Zahn um Zahn, bis alle blind
und zahnlos sind? Nein, Herr Stronach, sie haben nicht
verstanden, worauf es bei einer Systemänderung tatsächlich
ankommt. Schade? Nein. Ernüchternd? Ja. 

Und im Übrigen fordere ich das bedingungslose
Grundeinkommen als Geburtsrecht für alle Menschen von 0-99.

Jahn J Kassl 

Dieser "Kommentar" erging als "Leserbrief" an sämtliche Tageszeitungen
und Wochenmagazine in Österreich, Deutschland und der Schweiz.


Österreichern die Wahrheit sagen: