14. Januar 2013

EURO-KRISE IST WOANDERS, JJK


Der Europäischen Union schreitet so sicher,
wie die Sonne im Osten auf und im Westen untergeht,
ihrem selbstgemachten Ende entgegen.

Die Präsentation des Berichts „Überprüfung der Entwicklungen
in den Bereichen Beschäftigung und Soziales in Europa“
wird zum Desaster für alle Europa-Gläubigen.

EU-Sozialkommissar Laszlo Andor musste feststellen,
dass nach fünf Jahren Wirtschaftskrise und einem weiteren
Konjunktureinbruch 2012 die Arbeitslosigkeit Werte erreiche,
die es seit rund 20 Jahren nicht mehr gegeben habe.
Die Einkommen der Haushalte seien geschrumpft,
und Armuts- und Ausgrenzungsrisiko seien gestiegen,
vor allem in den südlichen und östlichen EU-Staaten.

Wörtlich sagte Andor:
„2012 war ein miserables Jahr für Europa,
weil ich die Arbeitslosigkeit und die soziale
Lage weiter verschlechtert haben.“
(Quelle: Kurier, 9.1.2013)

In Zahlen bedeutet das, dass 120 der 500 Millionen
Menschen in Europa unter der Armutsgrenze leben und
kaum oder grade noch für das tägliche Brot aufkommen können.
Rund 23 Prozent aller Europäer sind arbeitslos und geht man
von der heutigen Situation aus, so kommen jährlich 2 Millionen
Beschäftigungslose dazu. Besonders alarmierend, die offiziellen Jugendarbeitslosenstatistiken: Spanien mit 56, 6 Prozent,
Griechenland bei 57,6 Prozent und in Frankreich hat jeder
vierte keinen Job. Eine dramatische Zuspitzung,
soziale Konflikte sind vorprogrammiert.

Katharina Muhr, Ökonomin und Politikwissenschaftlerin
in Wien, spricht von einem „dramatischen Niveau der
Jugendarbeitslosigkeit“ und der europäischen Union
droht eine "lost generation".

Die Folgen sind verheerend.
Immer mehr Menschen müssen ihr Quartier
auf Europas Straßen aufschlagen.
Alleine in Spanien wurden bisher 300.000
Familien wegen der Immobilienblase delogiert.
Verzweifelte Menschen, die oftmals ihrem Leben selbst
ein Ende setzen (die Selbstmordrate nimmt in den
derzeitigen „Krisen-Ländern“ deutlich zu.)

Und 2013? Ja, sie ahnen es bereits.
Selbst von den EU-Behörden wird keine Besserung erwartet.
Soweit die Fakten in aller Kürze, denn aufzulisten gäbe es
noch mehr, viel mehr.

Absolut grotesk hören sich in Anbetracht dessen die schamlosen
Lügenmärchen (oder sind es einfach Wunschvorstellungen?)
aus der EU-Chefetage an.

Bereits im Dezember 2012 vermeldete Wolfgang Schäuble,
EU-Mittäter für dieses Wirtschaftsdesaster sowie Deutschlands
Finanzminister: „Der schlimmste Teil der Euro-Krise sei vorbei.“

Dem wollte auch Herman Van Rompuy,
seines Zeichens ständiger, wenngleich nicht gewählte,
da von der EU-Kommission und von Gnaden Henry Kissingers
bestimmte Präsident des Europäischen Rats um nichts nachstehen,
und faselte vom „hundertjährigen Frieden“ in Europa.

Schließlich schießt zum Jahreswechsel der Chef der
Europäischen Kommission, José Manuel Barroso,
den Vogel ab. In seiner Rede, am 6.1.2012 vor
portugiesischen Diplomaten, zeigt der Kommissions-Chef,
dass er ein Diener des Großkapitals ist und sorgt mit
den Worten, „die Risikowahrnehmung in der Eurozone
ist verschwunden, Investoren haben verstanden,
dass die europäischen Führer es ernst damit meinen,
dass sie alles zum Schutz des Euro tun wollen“,
bei jenen Menschen, die durch diese Politik ihre
Existenzgrundlage verloren haben, für Entsetzen.

Barrosos Schlussfolgerung, die jedem Diktator,
der die Realität verkennt zur Ehre gereicht:

„Die Euro-Krise ist für Brüssel unwiderruflich
und endgültig beendet.“

Beendet? Ein Irrwitz. Es ist wohl vielmehr so,
dass die Euro-Krise in Brüssel niemals angekommen ist!

José Manuel Barroso gefällt sich als Diener der Investoren
und regiert völlig an der Wirklichkeit vorbei;
und leider, er ist bei weitem nicht der Einzige.

Mich erinnert die ganze Szene an Erich Honecker,
Staatschef der ehemaligen und auf die Ewigkeit
angelten DDR, der am 19.1.1989, nur zehn Monate
bevor die Berliner Mauer fiel, verkündete:

„Sie (die Mauer) wird noch in 50 und auch in 100
Jahren noch bestehen bleiben…“

Fazit: Der irrtümlich ausgerufene Weltuntergang
am 21.12.2012 ist ausgeblieben, der Untergang dieser
EUdSSR wird mit mathematischer Gewissheit eintreffen.

Jahn J Kassl


Dieser "Kommentar" erging als "Leserbrief" an sämtliche Tageszeitungen
und Wochenmagazine in Österreich, Deutschland und der Schweiz.



Wem dient die Euro-Krise – Jahn J Kassl: