11. Oktober 2012

IDEENLOSES DAHINWURSCHTELN, JJK



Die deutsche Industrie bricht ein! 1,3 Prozent Auftragsminus,
berichtet das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie.

Spanien trickst bei der Defizitberechnung und überlegt
neue Sparmaßnamen! Vom nahenden Staatsbankrott,
keine Rede, obwohl es die sprichwörtlichen Spatzen
längst vom Dach pfeifen.

Italien hat mit 120,7 % des BIP nach Griechenland
(170,95 % des BIP) die höchste Staatsverschuldung in der
Eurozone! Und die Schulden wachsen weiter, wie ein Gras,
dass niemand mäht und das man dennoch wachsen hört.

Die Europäische Zentralbank lässt den Leit(d)zins unverändert
bei 0,75 Prozent, damit sich die Banken auch weiterhin billiges
Geld beschaffen können!
Freilich kommt kein Geld – trotz dem EZB-Monopol auf Druckerpressen
- bei den Menschen an und die Volkswirtschaften werden dadurch
nur weiter geschwächt (Inflation>Hyperinflation).

Derweilen explodieren die Lebensmittelpreise in Griechenland!
Der Durchschnittspreis für Brot und Getreide liegt 16 Prozent
über den Durchschnitt des Euroraums, bei Milchprodukten
sind es sage und schreibe 31,5 Prozent.

Dies, die Meldungen der letzten Tage.

Aber immer noch wollen uns unsere Politiker glauben lassen,
sie hätten die Krise fest im Griff. Offensichtlich ist es gerade
andersrum. Die Krise hat längst schon das politische Handeln
in Griff und liefert unsere „Volksvertreter“ bedingungslos
der Finanzoligarchie aus: Ohnmacht, Hilfslosigkeit und Ignoranz
sind die Folgen.

Eine Stimmung wie vor einen Tsunami,
den nur die Weisen früh genug erkennen,
um sich davor in Sicherheit zu bringen.
Und vom Verdacht der Weisheit,
sind unsere Politiker wahrlich freizusprechen,
wie der  deutsche Bundesfinanzminister und Architekt
dieses Europas, Wolfgang Schäuble, in einem Gastbeitrag
im Wall Streat Journal vom 4.10.2012 eindrucksvoll beweist.

Den „europäischen Patienten“ sieht er in seinem Artikel
auf dem Weg der Genesung, er fabuliert vom Ende der
Eurokrise und kommt zum Schluss: „Die Behandlung wirkt.“

In Anbetracht der tatsächlichen Situation in Europa,
ist aus meiner Sicht festzustellen:
Mehr Chuzpe geht wohl nicht, Herr Doktor Schäuble.

Ganz anders Schriftsteller Peter Handke,
der zu Europa folgende Formulierung findet:

„Europa ist keine Idee mehr,
eher eine sinnlose Praxis, ein Dahinwurschteln.“
(Quelle: NEWS, 4.10.2012)

In diesem Sinne, sehe ich dem Ende
dieses Gewurschtels mit Freude entgegen.

Jahn J Kassl

Dieser "Kommentar" erging als "Leserbrief" an sämtliche Tageszeitungen
und Wochenmagazine in Österreich, Deutschland und der Schweiz.


ESM nicht zu hebe(l)n – Jahn J Kassl: