10. Januar 2012

JUBEL ÜBER ATOMMÜLLAGER, Jahn Johannes


Madrid – ein 500- Seelen-Dorf erlebt den Aufschwung!

Villar de Cañas in Zentralspanien erhielt
von der Regierung in Madrid den Zuschlag für den Bau eines Atomzwischenlagers. Das bedeutet für die heruntergekommene Region tausend neue Arbeitsplätze, berichtet SPIEGEL online.

Und die Menschen nehmen diese Meldung mit Jubel auf,
schließlich bedeutet diese Tatsache das Ende ihrer Armut und der Hoffnungslosigkeit am Rande der Existenz.
Umweltschützer freilich geben sich „entsetzt“ und planen Proteste,
anstatt die richtigen Fragen zu stellen:

1.) Was ist das für eine Welt,
in der Menschen derart in Not geraten,
dass sie sich über derartige „Arbeitsplatzgarantien“
freuen müssen und

2.) Warum stellt 10 Monate nach Fukushima
niemand die „Systemfrage“?

Solange alles beim Alten bleibt,
wird die Atomlobby und werden solche Konzerne,
die die Welt mit ihrem Atommüll übersäen,
weiterhin das Sagen haben.
Solange werden solche Unternehmungen mit dem Argument der „Arbeitsplatzsicherung“ nach Belieben schalten und walten.
Und solange wird die Atomindustrie auch weiterhin machtvoll
ihre Agenda vorantreiben und ihrem schmutzigen Geschäft nachgehen;
ob dies die Meere verseucht, die Luft verstrahlt oder ob die Menschheit insgesamt mit jedem „Atomaren-Super-Gau“ dem Armageddon näher rückt, scheint kaum erwähnenswert. 

Was aber würden die Menschen dieser Region in Kastilien sagen,
so sie mit einem bedingungslosen Grundeinkommen ausgestattet wären?
So sie keine Armut ertragen, großen Mangel erfahren und nicht länger alltägliches Leid erleben müssten?

Weg mit euch! Weg mit der Atomkraft!
Weg mit dem Atommüll!
Das würden sie hinausschreien – selbstbestimmt und unerschrocken.
Jedoch, es ist anders. Vorerst zumindest und aufgrund dieses Gesellschaftsystems bleibt alles beim Alten.

Fazit I: Ein „nuklearer Friedhof“ sorgt für Freude.
Deutlicher kann ein Scheitern des Systems nicht beschrieben werden
als durch diese Zustände.

Stellt die Systemfrage!

Diese Aufforderung ergeht nun an uns alle.
Damit wir aufhören, an den Symptomen herumzudoktern
und dadurch dem Grundübel, den Ursachen fernbleiben.
Nutzen wir die Zeit und nutzen wir unsere Fähigkeiten,
die menschliche Gesellschaft neu zu „erfinden“.

Die Erde war niemals eine Scheibe,
auch wenn wir das lange geglaubt haben,
und genauso wenig ist dieses Gesellschaftsystem ein „Naturgesetz“,
wodurch die 1% über die 99% herrschen und mit den Menschen
und der Erde nach Belieben verfahren.

Zutreffend und in weiser Voraussicht formulierte
der römische Dichter und Staatsmann SENECA
bereits vor zweitausend Jahren:

Die Freiheit geht zugrunde, wenn wir nicht alles verachten,
was uns unter ein Joch beugen will.“

Damit ist alles gesagt, denn Menschen,
die sich über ein „Atom-Endlager“ freuen müssen, sind unfrei,
von der Atom-Industrie und dem Gesellschaftssystem unterjocht!

Fazit II: Es läuft etwas schief.

Wie dem entkommen?
Stellt die „richtigen“ Fragen!

Ich vertraue darauf, 
Ihr Jahn Johannes

Dieser "Kommentar" erging als "Leserbrief" an sämtliche Tageszeitungen und Wochenmagazine in Österreich, Deutschland und der Schweiz.


EU: Gentechnik und Atomkraft – Jahn Johannes: