18. Oktober 2010

HINGABE, AUS DEM SEIN




PROLOG

Gottes Wirken, unsichtbar, doch sichtbar für jene, die sehen,
wer und was sie sind. So gibt ER sich zu erkennen.

Der Unsichtbare Eine zeigt sein Gesicht, so du bereit bist,
 in dein Gesicht zu schauen. Ungetrübt und klar.
Dann zeigt Er sich in der ganzen Schönheit, die du bist.


Geliebte Kinder in Gottes Hand!

Was bedeutet es, sich mir hinzugeben,
sich mir anzuvertrauen und überantworten?

Ein bedeutendes Thema, so ein Mensch seine wahre Natur enthüllen möchte, seine Wirklichkeit entschleiern und sich auf den spirituellen Pfad begeben.

Und ein großer Irrtum, ein Missverständnis,
ist weit verbreitet dabei und hält sich auch bei bereits „fortgeschrittenen“ Suchern am Weg.

Es ist die „Selbstaufgabe“, die hier zu Tage gefördert wird.
Ein Verständnis, dass man selbst aufhört zu sein, dass die individuelle Wahrnehmung weichen muss, so ihr euch mir ergebt.

Doch genau das Gegenteil ist der Fall. Denn die Hingabe an Gott ist darin begründet, dass ihr euch aus eurem Selbstverständnis heraus und in der Macht eures Bewusstseins als selbstbestimmte Einheit in meine Wirklichkeit eingeht.
Euch von mir leiten, führen, inspirieren und in allen Belangen erfüllen lasst, doch aufgrund eures erwachten Selbstbewusstseins.

Gott verlangt nicht die „Selbstaufgabe“, so ihr euch als Selbst in den unterschiedlichsten Ebenen des Seins erfahren möchtet.
Denn die Selbstaufgabe bedeutet das Ende euerer Existenz als einmaliges Bewusstsein, als unverwechselbares Licht Gottes.

Diese letzte „Verschmelzung“ ist dann angezeigt,
so ihr eure Reise in allen Wirklichkeiten beendet und so von euch nichts mehr bleibt, keine Spur, kein Abdruck – nichts.

Das ist das finale Sein, indem ihr euch selbst auflöst und zu Gott zurückkehrt, da euch keine Aufträge mehr an die Schöpfungsebenen binden.

Die Hingabe an Gott, um erfüllt, klar, erleuchtet und eins zu sein mit IHM,
ist nur durch die Selbstbestimmung des Menschen möglich.

Sich mir zu überantworten bedeutet, sich ganz eurer eigenen inneren Führung hinzugeben. Euch eurem Selbst anzuvertrauen und euch dadurch im Vertrauen Gottes zu erfahren.

Euer Selbst ist in direkter Verknüpfung zur Quelle,
zu mir, der ich bin, und so ihr euch mir „hingebt“,
gebt ihr euch dem Selbst hin.

Selbstaufgabe und Gotteserfahrung schließen einander aus,
denn erst durch das Erkennen eures Selbst erkennt ihr Gott,
und ihr erfahrt Ihn.

Was also ist es, was ihr hingeben sollt,
so von der Hingabe an Gott die Rede ist?

Zunächst sind es die falschen Vorstellungen davon,
die es hinzugeben gilt.

Daraufhin ermächtigt euer Selbst, die absolute Führung in eurem Leben zu übernehmen. Das bedeutet, euren natürlichen Seinszustand zurückzuerlangen. Ist das erreicht, stellt sich das „geführte Leben“ ein und Gott.

Die Hingabe ist also eine bewusste Ermächtigung, indem ihr euer Selbst dazu ermächtigt, alles in eurem Leben für euch zu bestimmen, damit für alles gesorgt ist und euren göttlichen Aufträgen entsprochen werden kann.

Es ist eine Erklärung des freien Willens und Ausdruck davon,
und nicht die Aufgabe dessen.

Falsch verstandene Hingabe an Gott ist ein Hindernis am Weg zu mir,
da diese ein „Erwachen“ in das Selbst, um sich selbstbewusst auszudrücken, verhindert.

Falsch gelebte Hingabe gleicht einem Akt, indem man sich der Willkür aussetzt, da man glaubt, sich Gott hinzugeben, tatsächlich aber nur einer fixen Vorstellung davon aufsitzt und das Ego nährt und stärkt.
Denn auf dem spirituellen Pfad ist das Ego so lange eine Realität,
so lange die tiefe Anbindung an das Selbst noch nicht erreicht ist.

Erst durch die Verankerung im Selbst könnt ihr dem Ego seinen Platz zuweisen, da das Selbst die Macht darüber hat.
Hingabe an Gott ohne diese feste Verankerung ist Hingabe an die Willkür des Lebens, an die Widrigkeiten, die jene Erfahrungen erzeugen, die euch schließlich zu eurem Selbst zurückführen sollen.

Die „blinde Hingabe“ an Gott, das unbewusste und selbstlose Aufgeben jeder Individualität bei diesem Prozess bedeutet, dass ihr euch eurer Lebenskraft beraubt; aus Unwissen und da ihr falschen Erlösungskonzepten unterliegt.

Hingabe an Gott bedeutet, sich bedingungslos SEINER Führung anzuvertrauen, in allen Belangen des Lebens, sich IHM hinzugeben, zu wissen, dass ER für mich sorgt, dass ER es ist, der alles bewirkt in meinem Leben.

IHM alles darzubringen, alles abgeben und zu IHM entlassen,
was euch bedrückt und was für euch eine Last darstellt.

Doch frei vom Opfertum, von Selbstaufgabe,
von Ohnmachtprägungen und Machtverzicht;
und ohne die Verantwortung für euer Tun abzuschieben.

Gott will euch ganz! Als erwachtes Bewusstsein und nicht als ein sich selbst verleugnendes.

Hingabe ist der Schritt, der dem Vertrauen folgt.
Es ist die letzte Konsequenz, sein Leben ganz in Gottes Gegenwart zu leben.

Selbstbewusst und selbstbestimmt, denn diese Entscheidung ist nur dann von Wert, so sie aus dem Selbst geboren ist.

Gebt euch mir hin, ganz und gar – in jeder Faser eures Wesens,
denn ohne dies, ist jede Trennung Illusion.
Doch bleibt dabei der vollständige Ausdruck eurer Individualität,
denn das Lichtmuster, das jeden von euch auszeichnet,
ist einmalig in der Schöpfung.

Die Hingabe und das Verschmelzen mit mir ist ein Akt der Freiheit und nicht der Beginn einer neuen Sklaverei.

Denn ihr befreit euch von der Dominanz des Egos und ermächtigt euer Selbst, auf allen Ebenen in eurem Leben für euer Wohlergehen zu sorgen.

Vertraut und gebt euch mir hin, doch bleibt dabei ihr selbst.

Denn wahrlich: Wir sind eins.

Aus dem Sein