8. Juni 2010

GEBET DER ZEIT Ausrichtung auf Gott


Herr,

aus deinem Odem schöpfe ich,

bin ich lebendig und lebe ewig.


Herr,

deine Gegenwart speist mein Leben,

und dadurch bin ich lebendig.


Herr,

in deinen Armen fühle ich mich angenommen und geliebt.


Herr,

gib mir das Vertrauen in alles,

was ist, das Vertrauen in mein Leben,

das durch dich erst wirklich ist.


Herr,

gib mir die Hingabe an den Weg,

den du ausleuchtest mit dem Licht, das du bist.


Herr,

gib mir die Beharrlichkeit,

so ich abzusinken drohe in Vergangenes.


Herr,

stärke meinen Willen,

hebe meine Seele, nähre mein Herz

– auf das ich ankomme im Paradies der ersten Tage.


O Herr,

sei immer bei mir,

gib mir Nahrung, so mich hungert,

gib mir zu trinken, so mich dürstet,

gib mir Unterkunft, so ich Obdach suche.


O Herr,

bleib immer bei mir!

Verlass mich nicht, keinen Augenblick lang,

denn ohne dich kann ich nicht mehr sein.


O Herr,

nimm mir alles!

Fege alles fort aus und von mir,

so lange du bleibst, ist mir alles recht.


O Herr,

mach mit mir, was du willst!

Dein Wille geschehe an mir,

du aber bleib in meiner Gegenwart.


O Herr,

ich bin bereit zu erfüllen,

wofür ich geboren; bedingungslos und vollständig.

Hüte mein inneres Feuer.


O Herr,

habe ich dich, so habe ich alles.


Ich übergebe mich deinem Willen,

um meinen Willen zu erkennen.


O Herr,

ich lasse nicht mehr ab von dir!

Ich habe die Süße des ewigen Lebens geschmeckt,

den Saum deines Kleides berührt, die Perlen deiner Schatzkammern gesehen.



Oh, geliebter Gott,

ich bin bereit, das letzte Geheimnis meines Lebens zu enthüllen.



PAUSE


Ich habe mich für dich entschieden und für das ewige Leben in dir.


Halte mich fest in deinen Armen,

schenke mir deine Güte und deine Liebe,

bis ich alles gesehen habe, was zu sehen ich gekommen bin.


Geliebter Vater, geliebte Mutter im Himmel,

die ihr seid überall! Nehmt mich auf als vollwertige Gottheit, die ich bin.


Der verlorenen Sohn, die verlorene Tochter kehrt zurück.


Ich beschließe die lange Reise in der Unkenntnis und im Rad von Geburt und Wiedergeburt.

Ich kehre zurück zu dir Vater, Mutter.


Ich bin bereit, den letzten Kreis zu vollenden.



PAUSE


Oh, Vater,

lass mich in deine Arme sinken.


Oh, Mutter,

lass mich an deiner Brust den Nektar des ewigen Lebens trinken.


Ich bin gesättigt von allen leidvollen Erfahrungen im Leben fern von dir.


Ich bin es überdrüssig, Tag für Tag auf alten Pfaden ausgetretene Wege zu gehen.


Ich werde den Tod nicht mehr scheuen.

Ich bin bereit für das Leben, das ewig ist.

Geliebter Vater, der du bist alles.

Geliebte Mutter, die du bist in allem.


NIMM MICH IN DEINE OBHUT!



PAUSE


Heute weiß ich, was ich an dir verlor, als ich mich von dir losgelöst,

abgetrennt und entfernt hatte. Damals, am Anbeginn der Zeit.


Heute unterliege ich keiner Täuschung mehr.

Heute bin ich durch die Erfahrungen im Fleisch geläutert und, einem geschliffenen Diamanten gleich, herauspoliert, um in der Reihe der Gottheiten meiner ewigen Familie Aufnahme zu finden.


Es ist alles gestorben, Vater, alles gegangen, Mutter.


VON HEUTE AN GEHÖRE ICH EUCH!



PAUSE


Ich bin bedingungslos bereit für die neuerliche Vereinigung mit dir.


Die Feste von Raum und Zeit sind gelebt und beeindrucken nicht mehr,

sie lassen mich unerfüllt zurück.


Meine Sehnsucht hat mich zu dir zurückgeführt und mein tiefes Verlangen nach Glückseligkeit.


Nimm mich in deine Arme, Vater,

bette mich in deinem Schoß, Mutter – dein Kind ist zurückgekehrt.


So ist es. Heute und in Ewigkeit.


AMEN



Erhalten am 3.1.2010